Klänge Arndorf und Donaukraftwerk Ybbs-Persenbeug
Die 4CHIT unternahm am 12. 2. 2025 im Gegenstand “Wirtschaft und Recht” eine Exkursion zur Saatzuchtanlage Arndorf und zum Donaukraftwerk Ybbs-Persenbeug.
Saatzuchtanlage (Klenge) Arndorf
In der Klenge Arndorf empfingen uns DDI Marco Lassnig (stellvertretender Leiter des Forstbetriebs Waldviertel-Voralpen) und Johann Haselmayr (Klengmeister). Von ihnen erfuhren wir zunächst Interessantes über die Österreichischen Bundesforste (ÖBf), zu denen die Klenge Arndorf gehört. Besonders spannend waren die verschiedenen Einnahmequellen der ÖBf: Immobilien, Dienstleistungen für andere Waldbesitzer, Immobilien, erneuerbare Energieträger, Nutzung z.B. für Filmproduktionen, Jagd- und Fischereirechte und natürlich der Holzhandel.
Danach bekamen wir eine Führung durch das Gebäude: In der Klenge werden Samen von verschiedenen Bäumen aus ganz Österreich gesammelt und aufbereitet, um sie für die Wiederaufforstung des Waldes zu verwenden. Dabei ist die Herkunft des Saatgutes von großer Bedeutung: Hohe Qualität ist ebenso wichtig wie der Standort der Bäume, denn die Jungpflanzen gedeihen am besten in der Region, aus der sie stammen. Um dies zu gewährleisten, gibt es das Stammzertifikat, das den Weg des Saatguts von der Ernte bis zur Auspflanzung das Saatgut begleitet.
Um das Saatgut selbst aus dem Rohmaterial, zum Beispiel Tannenzapfen, zu gewinnen, werden diese frühreif geerntet und müssen anschließend in der Klenge 4 bis 12 Wochen nachreifen. Dabei werden die Zapfen täglich manuell gewendet, um Schimmelbildung vorzubeugen. Nach dem Trocknungsprozess werden mit Hilfe einer Trommel die Samen aus den Zapfen herausgelöst. In einer speziellen Maschine werden anschließend die Verunreinigungen entfernt, danach wird das Saatgut je nach Art bei -6 oder -12 Grad in Kühlräumen gelagert.
Donaukraftwerk Ybbs-Persenbeug
Beim Besuch des Donaukraftwerks Ybbs-Persenbeug bekamen wir einen Überblick über dessen Aufbau und Geschichte. Das Kraftwerk ist in ein Nord- und Südkrafthaus unterteilt und eine Bundesstraße führt über die Staumauer sowie die Schleusen. Besonders interessant war die Erweiterung von sechs auf sieben Turbinen in den 1990er-Jahren und das Modernisierungsprojekt 2020, durch das eine Leistungssteigerung erzielt wurde. Während der Führung konnten wir den Kontrollraum, der nur bei Hochwasser besetzt ist, die Werkstatt sowie das Südkrafthaus mit seinen großen Turbinen besichtigen. Eine kleinere Turbine stellt zudem den Eigenbedarf des Kraftwerks sicher und ermöglicht bei einem Stromausfall die Wiederinbetriebnahme mithilfe eines Dieselgenerators. Somit bezeichnet man dieses Kraftwerk als ein Kaltstart- bzw. Schwarzstartkraftwerk.
Interessante Details:
Pro Tag fällt etwas mehr als eine Tonne Schwemmgut im Kraftwerk Ybbs-Persenbeug an.
Die größte der Turbinen des Kraftwerks hat eine Leistung von 48.000 Kilowatt und einen Wasserdurchfluss von 500.000 Liter pro Sekunde.
In Normalzeiten wird dieses Kraftwerk vom Kraftwerk Freudenau aus fernbedient und überwacht. Etwa 12.000 Messwerte und Meldungen täglich werden dabei verarbeitet.
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