ÖGK und LK Zwettl
Am 13. Februar 2025 besuchte die 3AHBGM im Rahmen einer Exkursion die ÖGK und das Landesklinikum in Zwettl.
David Polak, Leiter der Gesundheitskundenservicestelle in Zwettl, hat uns empfangen und über das System Sozialversicherung ÖGK aufgeklärt.
Der Dachverband der österreichischen Sozialversicherungsträger umfasst mehrere Institutionen: die ÖGK, die Sozialversicherungsanstalt der Selbständigen (SVS), die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA), die Pensionsversicherungsanstalt (PVA) und die Versicherungsanstalt für den öffentlichen Dienst, Eisenbahnen und Bergbau (BVAEB). Die ÖGK ist mit 7,5 Millionen Versicherten die größte Krankenversicherung Österreichs und bietet Schutz unabhängig vom Alter.
Die Sozialversicherung erbringt Leistungen im Wert von rund 18,8 Milliarden Euro jährlich, pro Tag hat die ÖGK 4.000 Voruntersuchungen, 290.000 E-Card-Steckungen und 135.000 Rezepte. Die größten Kostenbereiche sind ärztliche Behandlungen, Spitalsaufenthalte und Medikamente. Neben Geld- und Sachleistungen wird auch großer Wert auf Prävention gelegt, beispielsweise durch Vorsorgeuntersuchungen, den Mutter-Kind-Pass, Impfprogramme sowie betriebliche, schulische und kommunale Gesundheitsförderung.
Versicherungspflichtig sind unter anderem Lehrlinge, Arbeiter:innen, Personen im Angestelltenverhältnis, Pensionist:innen, Bezieher:innen von Arbeitslosengeld sowie deren Angehörige. Das österreichische Sozialversicherungssystem basiert auf Solidarität: Beiträge werden einkommensabhängig erhoben, und jeder/jede zahlt für alle. Zudem wird soziale Gerechtigkeit gewährleistet, indem keine Risikoprüfungen stattfinden, das System nicht gewinnorientiert arbeitet und allen Versicherten gleiche Leistungen zur Verfügung stehen.
Die Kosten medizinischer Behandlungen sind erheblich, etwa 120 € für ein CT, 170 € für eine Wurzelbehandlung, 880 € für eine Blinddarmoperation, 3800 € für eine „Gratis“-Zahnspange, 6100 € für ein Hüftgelenk, 9000 € für eine Geburt und 11.000 € für eine Herzklappenoperation.
Anschließend besuchte die Klasse das Landesklinikum in Zwettl, wo sie von Manfred Bauer, Leiter des Einkaufes und Materiallagers, begleitet wurden. Dort erhielt die 3AHBGM eine Führung durch verschiedene Abteilungen. Besonders interessant war das Labor, in dem Proben analysiert werden. Ebenso beeindruckend war die Waschstation für OP-Besteck, wo die hygienische Aufbereitung von medizinischen Instrumenten demonstriert wurde.
Das Landesklinikum Zwettl hat an einem Tag ca. 160 000 € Personalkosten, einen Verbrauch vom1 800 m³ Gas, was dem Verbrauch von rund 400 Haushalten entspricht. Der Wasserverbrauch von 100.000Liter und Strommengen mit ca. 14 600 KW am Tag, sprechen für die hohe Leistung des Landesklinikums. Jedoch sprechen die 2400 Kg Müll pro Tag für den hohen Verbrauch und Aufwand, der hier betrieben wird.
Weiterhin besichtigten die Schülerinnen und Schüler den Schockraum, in dem Notfälle behandelt werden, sowie den Besprechungsraum, in dem Ärzt:innen und Pflegekräfte ihre Fälle besprechen. Auch das Lager und das Medikamentendepot waren Teil der Führung, wodurch ein Eindruck von der logistischen Organisation des Krankenhauses vermittelt wurde. Besonders spannend war die OP-Schleuse, die den sterilen Bereich, wo im Jahr 5.000 Operationen durchgeführt werden von den übrigen Krankenhausabteilungen trennt.
Zusätzlich besichtigte die Klasse die Krankenhauskapelle, die einen Ort der Ruhe und Besinnung bietet. Ein weiteres Highlight war der Übungsraum für Pflegekräfte, in dem Pflegemaßnahmen praxisnah trainiert werden können.
Insgesamt war die Exkursion nach Zwettl eine spannende und lehrreiche Erfahrung. Wir konnten viele neue Eindrücke gewinnen und besser verstehen, wie das Gesundheitswesen in Österreich funktioniert.
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